HOAC LOC WEBCA Burgos Mitteilung

Burgos, den 19. Februar 2013. Der Führungskreis der katholischen Arbeitnehmerbewegung Portugals LOC/MTC (Liga Operária Católica - Movimento de Trabalhadores Cristãos) und die ständige Kommission der spanischen katholischen Arbeitnehmerbewegung HOAC (Hermandad Obrera de Acción Católica) haben ihre jährliche Koordinationssitzung zwischen dem 17. und 19. Februar 2013 in Burgos abgehalten. Hier wurden Informationen über Leben und politisches Engagement der Männer und Frauen beider Bewegungen und die Untersuchungsergebnisse zur Situation in der Arbeitswelt vom kirchlichen Standpunkt beider Länder ausgetauscht.

 

Strasbourg EBCA
EBCA-Koordinator Marc Michiels (re.) und Jean-Michel Lanoizelez (Bildmitte) mit dem Präsidenten der Konferenz der Internationalen Nichtregierungs-Organisationen (INGO), Jean Maria Heydt
Straßburg, 26. Januar 2011. Eine 4-köpfige Delegation der EBCA und KAB Deutschlands hat Ende Januar den Europarat in Strassburg besucht. Der Europarat, der fast alle europäischen Ländern umfasst und somit grösser ist als die Europäische Union, beschäftigt sich besonders mit den Menschenrechten. Der Europarat hat sich eine Sozialcharta gegeben, um die Achtung der sozialen Rechte in den Ländern Europas zu garantieren.
 

Der Rat gibt Nichtregierungsorganisationen (NGO's) die Möglichkeit, mit Politikern aus verschiedenen  europäischen Ländern zu sprechen und die Politik von der Basis aus zu beeinflussen. Bei Verstößen gegen die Rechte der Charta haben die NGO's die Möglichkeit, Beschwerden einzureichen.Wenn die EBCA als NGO den partizipativen Status beim Rat bekommen sollte, kann sie auf diese Weise ein europäischer Mitspieler werden im Dienste der Arbeitnehmer, Arbeitslosen, benachteiligten Gruppen ind ihrer Familien.

EBCA Torres Noves
Torres Novas, im Juni 2011. Die Euro-Rettung hat für die Portugiesen fatale Folgen, denn die Krise trifft besonders die Armen. Das war am Pfingstwochenende in Portugal zu hören. Mit einer zehnköpfigen Delegation nahmen Verantwortliche der KAB an einem europäischen Seminar der Partnerbewegung LOC/MTC in Torres Novas, unweit von Lissabon, teil, um über eine Verbesserung der Bedingungen für Familien in Europa nachzudenken. Dabei ist die Verschuldungskrise in Europa, und speziell in Portugal, ein Thema über das vordergründig nicht gerne gesprochen wurde. 78 Millarden Euro Kredite soll Portugal in den nächsten Jahren aus dem Euro-Rettungsschirm erhalten. Um den Staatsschulden Herr zu werden, wird den Portugiesen ein gewaltiges Sparpacket auferlegt.
 
EBCA Torres Noves
"Die Troika hat uns voll im Würgegriff", meinte José Rodrigues, Koordinator der LOC/MTC in Portugal. Mit Troika meint Rodrigues den Internationalen Währungsfond (IWF),die Europäische Zentralbank (EZB) und die Europäische Union. Denn gespart werden soll bei den Sozialleistungen und dem Arbeitslosengeld. Die Renten werden 2012 eingefroren. Dabei sind von den knapp 10 Millionen Portugiesen offiziell zwei Millionen, die unterhalb der Armutsgrenze leben. Alleine eine Million Rentner haben weniger als 280 Euro im Monat zum Leben. Weiter soll bei Medikamenten und bei den Gesundheitskosten gespart werden. Die Mehrwertsteuer soll auf 25 Prozent angehoben werden, was besonders diejenigen trifft, die sowieso am wenigsten haben, die Rentner und die Familien.
 
EBCA Torres Noves
"Derzeit ist das Vertrauen in die politischen Institutionen, sowohl in Europa als auch im eigenen Land massiv gestört", so Alexandre Dias aus Porto, der den Europäischen Gewerkschaftsbund beim Seminar vertrat. Viele Portugiesen sind vor 10 Tagen erst gar nicht zur Wahl gegangen, die meisten haben Mitte-rechts gewählt, weil sie sich stabilere Verhältnisse in Lissabon wünschen. "Jetzt regiert uns Europa, ohne dass wir über unsere eigenen Geschicke noch Einfluss haben", so drückte es Fátima Almeida von der LOC/MTC aus. Die Ergebenheit in ein Schicksal, welches das Land weiter spaltet, ist in Torres Novas zu spüren. Derweil geht das Leben weiter. Es scheint so, als ertragen die Menschen ihr Schicksal mit einer Mischung aus Ohnmacht und Sehnsucht nach einem besserem Leben.


Wilfried Wienen

KAB Deutschlands

Video des Seminars - Radio Television Portugal
Seminário Internacional da LOC/MTC sobre "Tempo para o Trabalho e para a Família"

 

 

 
 
Marc Michiels EBCA Sonntag
Marc Michiels bei Unterzeichnung der Erklärung
Brüssel,21. Juni 2011. "Der arbeitsfreie Sonntag ist der Prüfstein für ein soziales Europa", betonte Marc Michiels,Koordinator der EBCA . Er bezeichnete die Gründung der Europäischen Sonntagsallianz als einen weiteren wichtigen Schritt zu einheitlichen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen in den EU- Mitgliedsstaaten.

Vertreter und Vertreterinnen von Gewerkschaften, Kirchen, sozialen Initiativen, Genossenschaften sowie Arbeitgeber- und Sozialverbänden und auch einzelne Parlamentarier aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten unterzeichneten am Montag die Gründungsurkunde der European Sunday-Alliance in Brüssel. "Es kommt nun darauf an, den Sonntag als arbeitsfreien Tag in der EU-Arbeitszeitrichtlinie zu verankern", sagte Marc Michiels nach der Unterzeichnung. Er forderte die EU-Kommission auf, entsprechende Vorschläge bei der Neufassung der Richtlinie einzuarbeiten.

Wie notwendig ein arbeitsfreier Sonntag für die Menschen in Europa ist, machte die anschließende Expertenanhörung in den Tagungsräumen des Europäischen Komitees  für Wirtschaft und Soziales (EESC) deutlich. Neben einer Sieben-Tage-Woche in vielen osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten wurde besonders auf die gesundheitlichen Schäden und wirtschaftlichen Folgen von Sonntagsarbeit hingewiesen. "Immer häufiger werden wirtschaftliche Interessen und ökonomische Zusammenhänge als unveränderbar gesetzt, um ihnen alle Dimensionen des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens unterzuordnen", so Michiels. Er machte deutlich, dass auf nationaler und regionaler Ebene weiterhin Bündnisse geschlossen werden müssen, um den Ausverkauf des Sonntags zu stoppen. "Globalisierter Wettbewerb der Güter und Dienstleistungen erfordert auch globalisierte Rahmenbedingungen, um nicht der Wirtschaft unsere Gesundheit, unsere Gemeinschaft und unser Gemeinwohl zu opfern".

Gründung der Europäischen Sonntagsallianz - das Video

Repräsentanten mehrerer auf nationaler Ebene bereits bestehender Allianzen, von kirchlichen Gruppierungen, Gewerkschaften und weiteren Organisationen kamen Mitte Juni zum offiziellen Gründungsakt der "Europäischen Sonntagsallianz" ("European Sunday Alliance") in die belgische Hauptstadt Brüssel.
 

 

 
Vrouwenstriky KAV
Im Durchschnitt verdienen die Frauen 21% weniger als die Männer. Sie arbeiten öfter als Teilzeitbeschäftigte und unterbrechen öfter ihre Laufbahn. KAV und ACV wollen hier etwas ändern und deshalb ein Aufruf an alle Frauen das Bügeln einzustellen bis die Gehaltlücke geschlossen wird. Unter www.ikstopmetstrijken.be lernen Männer das Bügeln!
WBCA Uganda
Die Stellung der Frau in der Welt – Konkrete Beispiele aus Uganda
 
Zu Beginn des Jahres 2013 freuten sich zahlreiche Ugander, und vor allem die ugandischen Frauen, als die Frauenrechtlerin und Aktivisten Winnie Byanyima das Steuer einer wichtigen internationalen Organisation übernahm: Sie wurde Geschäftsführerin von Oxfam International. Parallel zu Winnie Byanyima errangen auch zwei weitere ugandische Frauen internationale Anerkennung: Margaret Zziwa wurde als erste Frau ihres Landes Sprecherin der East African Legislative Assembly, während Margaret Mungherera zur Präsidentin der World Medical Association (WMA) gewählt wurde.


Frauen hatten in Uganda, mit seinem schwierigen sozio-ökonomischen Umfeld, bisher viele Klippen zu umschiffen, um endlich an die Spitze zu gelangen. Heute stehen an der Spitze des Parlamentes, des Gesundheits- und des Finanzministeriums jedoch Frauen wie Rebecca Kadaga, Christine Ondoa und Maria Kiwanuka. Und auch innerhalb der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft haben es Frauen geschafft, bedeutende Stellen einzunehmen. Begleitet wurde diese Entwicklung in Uganda durch die Ratifizierung verschiedener internationaler- regionaler und sub-regionaler Abkommen, die alle der Geschlechtergleichheit und Frauenförderung dienen sollen.

Doch trotz all dieser Erfolge und staatlichen Bemühungen die sozio-ökonomische Stellung der Frau innerhalb der Gesellschaft zu stärken, gibt es noch immer zahlreiche Herausforderung, um alle Ziele zu erreichen! Und so ist die Reise, die heute noch vor den Frauen Ugandas liegt, vielleicht noch länger als die, die sie bereits erfolgreich zurückgelegt haben. Obwohl einige Frauen des Landes an die Spitze gesegelt sind, lebt die Mehrzahl der Frauen in unruhigen Gewässern. Auch heute besetzt die Mehrzahl der ugandischen Frauen die untersten Positionen innerhalb ihrer Gesellschaft.

In den meisten Firmen und Unternehmen besetzen Frauen zwar Positionen der mittleren Führungsebene, doch ganz gleich wie sehr sie sich bemühen und wie hart sie arbeiten, der weitere Weg nach oben bleibt ihnen versperrt. Vor allem ist bis heute die Frage des Mutterschutzes noch nicht geklärt. Und so werden Frauen, vor allem in den ländlichen Regionen des Landes, noch immer diskriminiert oder sogar entlassen, wenn sie schwanger sind. Staatliche Regulationen und Gegenmaßnahmen zum Schutze dieser Frauen werden nicht ausreichend beachtet und umgesetzt.

Sommerakademie Prag EBCA KAB

Prag, 16 Juli 2012. Unter dem Titel „Europa auf dem Weg in den sozialen Kollaps?! Finanzmärkte – Armut – Partizipation" fand in der Zeit vom 8. bis 14. Juli 2012 im Hotel Krystal in Prag/Tschechische Republik ein Seminar mit 40 Teilnehmer/innen aus sechs europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz und Tschechische Republik) statt. Die Gruppe der Teilnehmenden setzte sich aus haupt- und ehrenamtlichen MultiplikatorInnen in der politischen Bildungsarbeit sowie aus Führungskräften der christlichen Arbeitnehmerorganisationen und Gewerkschaften der teilnehmenden Länder zusammen.
 

Die Projektplanung und -durchführung lag bei der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschlands e.V.. Mitveranstalter des Projektes waren die Katholische Arbeitnehmer/innen-Bewegung Österreichs, die Katholische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-Bewegung der Schweiz und der Katholische Verband der Werktätigen Südtirols (KVW). Zur Vorbereitung bildeten die vier Arbeitnehmerorganisationen im Vorfeld eine länderübergreifende Arbeitsgruppe (bestehend aus haupt- und ehrenamtlichen Führungskräften aus den Bewegungen), die sich mehrmals traf, um die Rahmenbedingungen und die inhaltliche Ausrichtung des Seminars zu fokussieren. Das Seminar wurde in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA) durchgeführt und finanziell unterstützt von der Europäischen Union.


Vor dem Hintergrund der derzeitigen Ereignisse und Entwicklungen war das Thema von hoher Aktualität: Die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise – ausgehend von der Immobilienkrise 2006/2007 der USA – hat die europäischen Länder in unterschiedlichem Ausmaß getroffen, hier insbesondere den Bankensektor. Der Euroraum insgesamt steht seit Mitte 2009 verstärkt unter Druck, denn einerseits führt die hohe Staatsverschuldung einzelner Länder zu einer „Staatenkrise“, die erhebliche Anpassungsprozesse in der Fiskal- und Arbeitspolitik in Gang gesetzt hat (vor allem in Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Irland), andererseits verschärfen die Umbauprozesse die soziale Spaltung innerhalb Europas und der einzelnen Länder und erhöhen somit die Gefahr eines sozialen Kollaps in Europa.

WBCA Maiaufruf 2012
Die Weltbewegung Christlicher ArbeitnehmerInnen (WBCA) bekräftigt in ihrem Aufruf die Solidarität und Gemeinsamkeit mit allen Frauen und Männern, die im Augenblick gravierende Ungerechtigkeiten an ihren Arbeitsplätzen erleiden.Prekäre Arbeitsbedingungen, massive Arbeitslosigkeit, Ausbeutung und Unterdrückung sind die Konsequenzen eines kapitalistischen Modelles und seiner neoliberalen Wirtschaftsweise, unter der die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weltweit leiden.
 
 
Coppens RAK KWB EBCA
Zum Glück hatte ich es schnell verstanden. Vor allem der Lehrer Latein schaute etwas zu oft in meiner Richtung und bald kam die erste Warnung. Wollte ich das letzte Jahr meines weiterführenden Studiums ohne Schaden bestehen, sollte ich meine Strategie wechseln : nicht zu viel auffallen in der Klasse und nur noch wenn ich die Antwort sicher kannte, versuchen als erste zu antworten. Es lohnte sich und ich zog genau rechtzeitig die Tür der Sekundarschule hinter mir zu.

Zwanzig Jahre später stelle ich fest, dass auch unsere Politiker sich derselben Strategie bedienen, wenn sie zur europäischen Klasse gehen sollen. Sie haben Mühe die aufgelegten Ersparungen zu erreichen und fürchten deshalb wieder ins Visier der bösen Kommissaren zu geraten. Wer nicht schön aufpasst, bekommt von der Rute. Sieh mal Griechenland an, der letzte in der Europäischen Klasse. Wer Geld will, soll erst ein soziales Blutbad anrichten. Es bleibt dem griechisches Parlament keine andere Wahl, außer aus der Klasse geschmissen zu werden.

Vor Angst wird kein einziger belgischer Minister noch straffe Aussagen machen oder einfach ein gut untermauerte und leidenschaftliche Darlegung anfangen. Wer auffällt, geschweige sich gegen etwas sperrt , wird mit extra Aufmerksamkeit betrachtet. Und so können die europäische Technokraten ungestört ihren Gang gehen.

Natürlich ist es legitim und vielleicht vollkommen demokratisch, dass bestimmte Länder unter Vormundschaft gestellt werden. Das europäische Parlament hat für diese Behandlungsweise gewählt, abgestimmt durch Mehrheit. Aber wo steht im Fall Belgiens geschrieben, dass der soziale Schutz für die meist verletzlichen Gruppen in unserer Gesellschaft (Arbeitslose, Kranke und Pensionierte) nötigenfalls abgebaut werden soll? In welchem (europäischen) Parteiprogramm haben wir lesen können, dass unsere Löhne nicht der Lebensteuerung folgen darf? Die Auffassungen von Olli Rehn und der ‚Rating Organisationen‘ haben die Probe der Demokratie nicht bestehen können.

Wagt noch eine einzelne politische Partei es die Hand zu heben, oder lieber eine Mehrheit von Parteien, um unseren Arbeitnehmern zu zeigen wo dies alles geschrieben steht und dass wir deshalb dafür gewählt haben? Aber wir schweigen und sehen untätig zu wie zuerst in Griechenland zehntausende Arbeitnehmer in die Armut landen. Nach Griechenland werden die anderen Länder, die am Ende der Klasse hängen folgen. Ein solidarisches , soziales Europa ist weit weg. Außerdem werden Mut und Einsicht noch selten belohnt.

Aus: ‚Raak‘ März 2012, Mitgliedermagazin KWB (Belgien)
Koenraad Coppens, allgemein Vorsitzender KWB

 

Internationaler Frauentag WBCA
 
 
“Zukunft gestalten für eine solidarische Welt”-das war das Motto der letzten Generalversammlung der WBCA. Um dieses Motto umzusetzen, ist eine Analyse der gegenwärtigen Lage hilfreich. An diesem 8. März, dem internationaler Tag der Frau, wollen wir uns besonders auf die Situation der Frauen aus der Landbevölkerung Nicaraguas konzentrieren.

 

WBCA Welttag igranten 2012
Anläßlich des 98. Welttages am 16. Januar veröffentlicht die Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer (WBCA) eine Erklärung, die auffordert, sich mit dem Schicksal der vorwiegend jungen Erwachsenen auseinanderzusetzen und neue Perspektiven für ein Miteinander zu entwickeln.