"Derzeit ist das Vertrauen in die politischen Institutionen, sowohl in Europa als auch im eigenen Land massiv gestört", so Alexandre Dias aus Porto, der den Europäischen Gewerkschaftsbund beim Seminar vertrat. Viele Portugiesen sind vor 10 Tagen erst gar nicht zur Wahl gegangen, die meisten haben Mitte-rechts gewählt, weil sie sich stabilere Verhältnisse in Lissabon wünschen. "Jetzt regiert uns Europa, ohne dass wir über unsere eigenen Geschicke noch Einfluss haben", so drückte es Fátima Almeida von der LOC/MTC aus. Die Ergebenheit in ein Schicksal, welches das Land weiter spaltet, ist in Torres Novas zu spüren. Derweil geht das Leben weiter. Es scheint so, als ertragen die Menschen ihr Schicksal mit einer Mischung aus Ohnmacht und Sehnsucht nach einem besserem Leben.
Wilfried Wienen
KAB Deutschlands