Video: Größte Sonntags-Picknickdecke der Welt

Am 3. März feiert der staatlich garantierte Sonntagsschutz seinen 1701. Geburtstag. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung nimmt diesen Tag zum Anlass, um dem Präsidenten des Bundesrates Bodo Ramelow, der zugleich der Ministerpräsident des Landes Thüringen ist, in Erfurt ihre tiefe Besorgnis über die Zukunft des freien Sonntags vorzutragen. Denn der Sonntagsschutz ist eine Angelegenheit der in diesem Gremium vertretenen Bundesländer. Der aus der Bundesvorsitzenden Beate Schwittay, dem Bundesvorstand Andreas Luttmer-Bensmann sowie dem Bundespräses Stefan-B. Eirich bestehende Bundesvorstand mahnt den Bundesrat mit Nachdruck, dem grundgesetzlich garantierten Schutz des freien Sonntags und den im Arbeitszeitgesetz festgelegten Rahmenvorgaben weiterhin Geltung zu verschaffen. Bei dieser Gelegenheit überreicht der Bundesvorstand der KAB zusammen mit weiteren Delegierten des Verbands Bodo Ramelow ein Foto von der wohl größten Picknickdecke. Diese ist von zahllosen Mitgliedern sowie Unterstützerinnen und Unterstützern der KAB als Patchwork gestaltet. Sie besteht mit einer Fläche von gut 300m² aus mindestens 1701 individuell gestalteten Stoffteilen zum Wert und zur Faszination des freien Sonntags.

Die Katholische Arbeitnehmerbewegung Deutschlands kämpft wie kein zweiter großer Verband in der katholischen Kirche für den im Grundgesetz garantierten Schutz des freien Sonntags. Sie repräsentiert weit über ihre Mitglieder hinaus ungezählte Menschen in Deutschland, die den Sonntag als Symbol für ein in Freiheit und Selbstbestimmung gestaltetes Leben verstehen. In ihrem Engagement steht die KAB an der Seite der Gewerkschaften, wichtiger Sportverbände und der anderen Kirchen. Der Sonntagsschutz ist immer wieder Angriffen durch Arbeitgeberverbände, den Einzelhandel und Parteien insbesondere im liberalen Sektor ausgesetzt. Diese werden aktuell unter Verweis auf das wirtschaftliche Nachholbedürfnis im Gefolge der Pandemieeinschränkungen vorgetragen. Sie betreffen sowohl eine generelle Ausweitung der Wochenarbeitszeit auf 60 Stunden und mehr als auch eine befristete Zulassung von Sonn- und Feiertagsarbeit. Eine andere Forderung betrifft die anlasslose Öffnung von Geschäften am Sonntag. Bislang ist die Anzahl verkaufsoffener Sonntage streng limitiert und von besonderen Ereignissen wie Märkten, Messen und Großveranstaltungen abhängig. Zudem werden immer wieder Rufe nach einer generellen Abschaffung des Sonntagsschutzes laut.

Zusammen mit ihren Partnerorganisationen in der nationalen und europäischen Sonntagsallianz (Gewerkschaften, Sportverbände, Religionsgemeinschaften) wendet sich die KAB gegen die irrige Vorstellung, durch eine Arbeitsverdichtung und die einschränkungslose Öffnung von Geschäften die pandemiebedingten Verluste möglichst schnell wieder ausgleichen zu können.

Stefan-B. Eirich - Bundespräses der KAB Deutschlands