Bei einer Konferenz in Straßburg formulierte die „Europäische Bewegung Christlicher Arbeitnehmer/-innen (EBCA)“ einen Appell an die Verhandlungsparteien der COP 21 in Paris und fordert damit die politisch Verantwortlichen auf sich aktiv für das Zustandekommen eines gerechten, verbindlichen und wirklich transformativen Klimaabkommens einzusetzen.
„Die Verhandlungen des UN-Klimagipfels COP 21, die Anfang Dezember 2015 in Paris stattfinden werden, haben für unsere Erde und für die gesamte Menschheit entscheidende Konsequenzen. Im Zentrum der Verhandlungen muss ein verbindliches Klimaabkommen für die Begrenzung der Erderwärmung stehen“, so Bundespräses Johannes Stein als deutscher Unterstützer des Appells.
Zentraler Bezugspunkt für die christlichen Arbeitnehmerbewegungen ist die Enzyklika "Laudato si", die Papst Franziskus in diesem Jahr veröffentlicht hat. Für die EBCA ist die Kernbotschaft, das Armuts- und Umweltfragen nicht voneinander zu trennen sind. „Die Gerechtigkeitsfrage und die ökologische Frage sind zwei Seiten der gleichen Medaille“, so die Vertreter/-innen der zwölf teilnehmenden europäischen Arbeitnehmerorganisationen.
Für die Fehlentwicklungen macht die EBCA die vorherrschende kapitalistische Wirtschaftsweise verantwortlich. Produktionsweisen und globale Finanzbeziehungen sowie ein Lebensstil, der auf Konsum und Ressourcenverbrauch angelegt ist, bedrohen zunehmend das Leben auf der Erde. „Leittragende sind weltweit vor allem die Armen, denen eine lebenswerte Zukunft geraubt wird, weil sie dem Klimawandel, der Luftverschmutzung und der Wasserknappheit nicht ausweichen können“, heißt es im Appell.
Die EBCA stellt die auf allgemeines Wachstum ausgerichtete Wirtschaft in Frage, denn um die Armut zu beseitigen, muss das wachsen, was den Armen nützt. Die EBCA favorisiert eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Postwachstumsökonomie, die als solidarische Ökonomie organisiert werden muss.
Im Rahmen dieser Konferenz zum Thema „Würdige Arbeit in einer solidarischen Wirtschaft“, diskutierten die EBCA-Vertreter/innen im Europäischen Parlament neben der Klimafrage mit dem Abgeordneten der EVP-Fraktion Thomas Mann, dem belgischen Grünen-Abgeordneten Bart Staes sowie der tschechischen Abgeordneten Michaela Sojdrová auch über die Flüchtlingsituation in Europa.
Beachten Sie im Anhang den Appell