Erklärung der EBCA zu den Europawahlen 22. bis 25. Mai 2014
"Arbeit, Brot und Würde – Die Menschen wollen und verdienen ein besseres Europa"
„Alejandro Riega und Veronica Aversa sind sichtbar müde aber glücklich. Drei Wochen waren sie zu Fuß vom äußersten Nordwesten Spaniens nach Madrid unterwegs – wie zahlreiche ihrer Landsleute. Märsche für die Würde nannten sie den laufenden Protest gegen die Sparpolitik des konservativen Regierungschefs Mariano Rajoy.“ (aus Badische Zeitung, 24.3.2014.
Spanien, Portugal, Griechenland, die gesamte EU ist derzeit in einem schlechten Zustand. Die seit Jahren herrschende Krise, die als Finanzkrise begann und sich als Schuldenkrise fortsetzte hat zu einem Vertrauensverlust gegenüber der europäischen Politik geführt, die sich in weiten Teilen gegen das europäische Projekt selbst richtet. Arbeitslosigkeit, prekäre Arbeitsbedingungen und Niedriglohnbereiche stellen eine große Herausforderung dar. Dramatische Ausmaße hat die Jugendarbeitslosigkeit besonders in den Ländern erreicht, die von der Krise extrem betroffen sind. Angesichts der Krise nimmt die soziale Spaltung in Europa zu. Die soziale Kluft und Ungleichheit in den Mitgliedsstaaten und in Europa wächst. Es ist ein Skandal, dass die Reichen als Profiteure der Krise reicher und die Armen zahlreicher werden.
Die EBCA sieht daher dringenden Handlungsbedarf darin, ein soziales, gerechtes sowie ein glaubwürdiges, überzeugendes und menschliches Europa zu schaffen, um so die Grundwerte der Europäischen Union zu sichern und die Zukunft Europas gestalten zu können. Nur ein sozial und gerecht gestaltetes Europa schafft Akzeptanz und Zustimmung sowie ein Gefühl der Zugehörigkeit der Arbeitnehmer/innen in Europa.
Weltklimakonferenz: Appell der EBCA an Regierungen
Bei einer Konferenz in Straßburg formulierte die „Europäische Bewegung Christlicher Arbeitnehmer/-innen (EBCA)“ einen Appell an die Verhandlungsparteien der COP 21 in Paris und fordert damit die politisch Verantwortlichen auf sich aktiv für das Zustandekommen eines gerechten, verbindlichen und wirklich transformativen Klimaabkommens einzusetzen.
„Die Verhandlungen des UN-Klimagipfels COP 21, die Anfang Dezember 2015 in Paris stattfinden werden, haben für unsere Erde und für die gesamte Menschheit entscheidende Konsequenzen. Im Zentrum der Verhandlungen muss ein verbindliches Klimaabkommen für die Begrenzung der Erderwärmung stehen“, so Bundespräses Johannes Stein als deutscher Unterstützer des Appells.
Zentraler Bezugspunkt für die christlichen Arbeitnehmerbewegungen ist die Enzyklika "Laudato si", die Papst Franziskus in diesem Jahr veröffentlicht hat. Für die EBCA ist die Kernbotschaft, das Armuts- und Umweltfragen nicht voneinander zu trennen sind. „Die Gerechtigkeitsfrage und die ökologische Frage sind zwei Seiten der gleichen Medaille“, so die Vertreter/-innen der zwölf teilnehmenden europäischen Arbeitnehmerorganisationen.
Für die Fehlentwicklungen macht die EBCA die vorherrschende kapitalistische Wirtschaftsweise verantwortlich. Produktionsweisen und globale Finanzbeziehungen sowie ein Lebensstil, der auf Konsum und Ressourcenverbrauch angelegt ist, bedrohen zunehmend das Leben auf der Erde. „Leittragende sind weltweit vor allem die Armen, denen eine lebenswerte Zukunft geraubt wird, weil sie dem Klimawandel, der Luftverschmutzung und der Wasserknappheit nicht ausweichen können“, heißt es im Appell.
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