Gründung, Geschichte und Perspektiven

1992 schlossen sich verantwortliche Frauen aus den deutschsprachigen Verbänden der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegungen KAB Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und dem Katholischen Verband der Werktätigen KVW Südtirol zusammen, um die Frauenperspektive stärker in die nationale und internationale Verbandsarbeit einzubringen. Vorangegangen war die jahrelange Erfahrung, dass die Themen der Frauen oftmals schlicht „vergessen“ wurden. Vereinbart wurde ein jährliches Treffen, das abwechselnd in den beteiligten Ländern stattfindet und von den teilnehmenden Verbänden selbst finanziert wird. In ihrem ersten gemeinsamen Faltblatt formulierten die Beteiligten ihre Anliegen wie folgt:

„Wir wollen eine Plattform sein, in der wir uns kennen lernen und Erfahrungen austauschen; uns national, europa- und weltweit mit Fragen, Anliegen und Interessen der Frauen in Gesellschaft, Politik, Kirche und Wirtschaft auseinandersetzen; die spezifische Situation der Frauen in den einzelnen Ländern öffentlich machen; nach gemeinsamen Lösungen für die anerkannten Probleme suchen z.B. an Fachtagungen wie IKAT in Arbeitsgruppen; mit gemeinsamen Aktionen in der Öffentlichkeit auf unsere Anliegen aufmerksam machen, um Verbesserungen zu bewirken, in der verbandlichen Herausforderung Strategien, Alternativen und Initiativen entwickeln.“

Die ersten Jahre der Zusammenarbeit waren von Erfahrungsaustausch und der Vorbereitung von Fachtagungen wie der IKAT geprägt, wo durch Infostände und inhaltliche Statements das Netzwerk erfolgreich auf die Belange von Frauen aufmerksam machte, so dass Ende der neunziger Jahre die verantwortlichen Frauen nach der Weiterentwicklung ihrer Arbeit suchten und mit einer groß angelegten Fragebogenaktion 2000/01 in allen am Netzwerk beteiligten Ländern die Frauen nach ihren Zukunftsvisionen befragten. Die Ergebnisse dieser Fragebogenaktion „Wie Frauen leben und arbeiten wollen“ waren Basis der ersten Sommerakademie mit ca. 40 Verantwortlichen und dem ersten Frauenkongress mit über 200 Frauen. Aufgrund der positiven Resonanz finden die Sommerakademien mit Unterstützung der EZA seitdem alle zwei Jahre statt. Inzwischen nehmen auch Frauen aus der Slowakei, Tschechien und Belgien regelmäßig teil, so dass eine Weiterentwicklung des in den Anfangsjahren deutschsprachig angelegten Netzwerkes sinnvoll und wünschenswert erscheint.