Frauen hatten in Uganda, mit seinem schwierigen sozio-ökonomischen Umfeld, bisher viele Klippen zu umschiffen, um endlich an die Spitze zu gelangen. Heute stehen an der Spitze des Parlamentes, des Gesundheits- und des Finanzministeriums jedoch Frauen wie Rebecca Kadaga, Christine Ondoa und Maria Kiwanuka. Und auch innerhalb der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft haben es Frauen geschafft, bedeutende Stellen einzunehmen. Begleitet wurde diese Entwicklung in Uganda durch die Ratifizierung verschiedener internationaler- regionaler und sub-regionaler Abkommen, die alle der Geschlechtergleichheit und Frauenförderung dienen sollen.
Doch trotz all dieser Erfolge und staatlichen Bemühungen die sozio-ökonomische Stellung der Frau innerhalb der Gesellschaft zu stärken, gibt es noch immer zahlreiche Herausforderung, um alle Ziele zu erreichen! Und so ist die Reise, die heute noch vor den Frauen Ugandas liegt, vielleicht noch länger als die, die sie bereits erfolgreich zurückgelegt haben. Obwohl einige Frauen des Landes an die Spitze gesegelt sind, lebt die Mehrzahl der Frauen in unruhigen Gewässern. Auch heute besetzt die Mehrzahl der ugandischen Frauen die untersten Positionen innerhalb ihrer Gesellschaft.
In den meisten Firmen und Unternehmen besetzen Frauen zwar Positionen der mittleren Führungsebene, doch ganz gleich wie sehr sie sich bemühen und wie hart sie arbeiten, der weitere Weg nach oben bleibt ihnen versperrt. Vor allem ist bis heute die Frage des Mutterschutzes noch nicht geklärt. Und so werden Frauen, vor allem in den ländlichen Regionen des Landes, noch immer diskriminiert oder sogar entlassen, wenn sie schwanger sind. Staatliche Regulationen und Gegenmaßnahmen zum Schutze dieser Frauen werden nicht ausreichend beachtet und umgesetzt.
Im Bereich der Bildung ist die Zahl der weiblichen Schulabbrecher weit höher als die der Jungen. In einigen Regionen ist ein Schwangerschaftstest verpflichtend, um überhaupt auf eine weiterführende Schule gehen zu dürfen. Ist der Test positiv, haben die Mädchen keine Chance auf Bildung. Das Ergebnis dieser Entwicklungen ist, dass die Zahl der eingeschriebenen Frauen in höheren Bildungseinrichtungen weit niedriger ist, als die der Männer.
Es gibt einen kausalen Zusammenhang zwischen der Qualität von Bildung und sozialer und individueller Entwicklung. Daher ist es wichtig, dass mehr Frauen in den Genuss von qualitativ hochwertiger Bildung gelangen, um die Situation der Frau verbessern zu können. Eine gebildete Frau stellt eine befähigte Frau dar, die in der Lage ist, Hemmnisse für Entwicklung wie Armut, Krankheit, Ignoranz, fehlende Einhaltung bzw. Verletzungen der Menschenrechte sowie beengende Bräuche und Traditionen aus dem Weg zu räumen.
Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (CWM) in Uganda unterstützt die Regierung bei ihren Bemühungen für die Stärkung der Frau, indem sie die Bildung von Frauengruppen unterstützt und sie durch Bildung befähigt. Dies ist im Idealfall ein kontinuierlicher, umfassender Prozess, bei dem kognitive, psychologische und ökonomische Ebenen angesprochen werden, um Emanzipation zu erreichen. Um ein solches Ziel erreichen zu können, bedarf es in einer komplexen Gesellschaft der systematischen Weiterentwicklung von Strategien und Vorschlägen.
In unseren Gesellschaften gibt es eine geschlechtliche Arbeitsaufteilung die bestimmt, welche Art von Ausbildung man bekommt. Spricht man jedoch von Frauenförderung, so ist es wichtig, dass Frauen Zugang zu Bildung und Ausbildung erlangen, welcher ihnen zuvor verwehrt wurde. Dies bedeutet, dass:
- Frauen auch für Berufe ausgebildet werden, die in der Regel nicht für sie zugänglich sind.
- Marktorientierte einkommen schaffende Projekte bereitgestellt werden (keine wohlfahrtsorientiere Programme).
- Fähige weibliche Führungspersönlichkeiten auf allen Ebenen der Bewegung trainiert werden.
CWM Uganda strebt die Verwirklichung dieser Ziele an, indem es ihre weiblichen Mitglieder unterstützt:
- Ein Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit zu erlangen.
- Verhandlungssicher zu werden und eigene Entscheidungen zu treffen.
- Ihre zivilen Rechte und Ansprüche kennen zu lernen.
- Sich innerhalb der Gemeinde und Gesellschaft effektiver zu engagieren.Gute Führungspersönlichkeiten zu werden.
Für die Frauen innerhalb der ugandischen Bewegung ist dies möglich, weil ihnen ein Raum und die Zeit gegeben werden, um Gruppensitzungen abhalten zu können und Ideen auszutauschen um voneinander zu lernen. Außerdem lernen sie grundlegende Dinge die für ihre Entwicklung wichtig sind, wie z.B. Lesen und Schreiben, Hauswirtschaft und Management Grundlagen. Dadurch bildet die Gruppe einen fruchtbaren Boden für die weitere Stärkung der Frau. Durch diese Maßnahmen werden die Frauen in die Lage versetzt, Einkommen zu erwirtschaften und damit das Einkommen ihrer Haushalte zu erhöhen.
Die Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer (WBCA) lädt alle herzlich ein, am diesjährigen Weltfrauentag die bisherigen Erfolge und die weltweite Solidarität unter den Frauen zu feiern, ohne jedoch zu vergessen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt, bis wirkliche Geschlechtergleichheit und weltweiter Respekt für die Frau erreicht werden! In diesem Zusammenhang fordern wir alle Beteiligten auf, die Bildung von Frauen zu unterstützen, um den Prozess der Stärkung von Frauen zu fördern. Wird eine Frau gestärkt, wird das gesamte Land gestärkt. Daher ist es notwendig die Diskriminierung von Frauen zu beenden, um ihr Recht auf lebenslanges Lernen und Chancengleichheit zu gewährleisten!
Für das Generalsekretariat der WBCA
Janet und Betina