Solidarität, Vertrauen und Sorgen im Verband Die Zeit, wo unzählige Frauen und Männer am Rezept für Gemeinschaft und Solidarität festhielten, werden zu Träumen der heutigen Gesellschaft. Zahlreiche Institutionen und Vereine kämpfen um ihr Leben, so wie die KAB auch. Ganz offensichtlich: Mir scheint, als gebe der Schwund den Gebliebenen Schub für den Erhalt.
Der Mitglieder-Rückgang mit dem Auflösen von Sektionen und die finanziellen Engpässe beschäftigen Verantwortliche und Vorstände. Diese Sorgen kennen wir auch im Vorstand der KAB Schweiz. Gemeinden und Kirchgemeinden, die Steuergelder abschreiben müssen, sind gefordert, Massnahmen zu suchen ohne den «Leidensweg» zu vergrössern. Genau so ist es auch bei uns. Die Suche, wo der Gürtel enger geschnallt werden könnte, steht dauernd an. Die schlank und äusserst innovativ geführte Geschäftsstelle mit der Untervermietung der zentral gelegenen Räumlichkeiten in Zürich und Freiwilligenarbeit kommen uns da sehr entgegen.
Aber… Das «Aber» ist noch da! Wir sind auf Solidarität und Unterstützung der Mitglieder, Sektionen, Sympathisanten, Kirchgemeinden, Landeskirche usw. wirklich angewiesen. An der Delegiertenversammlung vom 26. März in Olten wurde auch intensiv über die Beiträge diskutiert und bestimmt. Ein Votant hat sinnbildlich aufgezeigt, wie ein Fünfräppler (Vereinsbeitrag) gegenüber einer Fünfzigernote (Einkommen) in der Verbandskasse sehr erfreulich ankommt, aber die Beitragszahlenden im eigenen Finanzhaushalt kaum schmerzlich belastet. – Ein gut verständlicher Vergleich.
Der Verbandsvorstand dankt den vielen Willigen, die sich für die KAB einsetzen; den Vorständen Vertrauen und Mittragen zusichern und nicht zuletzt mit den festgesetzten Beiträgen das Verbandsleben unterstützen. Wie oft haben wir unmöglich Erscheinendes zum Guten führen können. Wenn wir die Werte der KAB mit Achtung pflegen, stärken wir die Chance der Zukunft. Die biblische Botschaft von Pfingsten lehrt uns, dass wir mit Gaben beschenkt wurden, um sie für einander einzusetzen. Ich wünsche uns immer wieder Pfingsten.
■ Franz Dahinden
Schatztruhe KAB – WERTE in die Zukunft tragen Als ich vor knapp einem Jahr als Netzwerk-Projektleiterin zur KAB St.Gallen gestossen bin, war ich beeindruckt von der Themenvielfalt, die der Verein bietet: soziales Engagement, Kirche, Bildung, Arbeitswelt und Politik. In der Zwischenzeit durfte ich unterschiedlichste engagierte Menschen kennenlernen. Viele davon sind seit jungen Jahren vom KAB-Gedankengut geprägt und tragen WERTvolle Erinnerungen in ihrem Lebensrucksack mit. Und alle Personen verbindet eine gemeinsame WERTEbasis, was die KAB zu einem grossen Miteinander machen kann.
Obwohl ich von Überalterung und Auflösung höre, stelle ich fest, dass erstaunlich viel Energie im Verein steckt – wohl nicht umsonst nennt er sich Bewegung.
Ich bin der Meinung, dass es WERT ist, dass wir diese Basis zu einem grossen Netzwerk verbinden, das auch weitere WERTverwandte Organisationen einbezieht. Das Netzwerk bietet den grossen Vorteil, KAB in einer anderen Sozialform zu erleben und die WERTE (zusätzlich) zur örtlichen Organisation zu pflegen.
Für Organisationen, die sich im Auflösungs-Prozess befinden, möchten wir einen Workshop anbieten mit dem Motto «Schätze unserer KAB entdecken, würdigen und weiterreichen» mit dem Ziel, nicht nur einen würdigen Abschluss zu erleben, sondern das KAB-Gedankengut, Anlässe und Traditionen in neue regionale Gefässe zu überführen. Auf Seite 7 erläutern wir ein gelungenes Beispiel.
Es ist mir ein grosses Anliegen, dass wir unsere Arbeit und Ideen miteinander vernetzen zu einem grossen Ganzen, von dem alle profitieren können. Ich bin dankbar, dass ich diese sinnstiftende Aufgabe ausüben darf, denn immer wieder erlebe ich neue Impulse, die mein Leben bereichern.
■ Sylvia Egli-Broger Projekleiterin Netzwerk KAB SG
Liebe Frauen und Männer der KAB Seit Beginn dieses Jahres besuche ich den Studiengang Theologie am Theologisch Pastoralen Bildungsinstitut TBI in Zürich. Dieses Semester steht Liturgiewissenschaft auf dem Stundenplan. Der Professor kann uns bestimmt sagen, wie man am besten Weihnachten feiert, dachte ich mir.
Stattdessen erschreckt er uns mit einem Zitat aus der Bibel. Der Prophet Amos lässt Gott sagen: «Ich hasse, ich verachte eure Feste und mag nicht riechen eure Festversammlungen. Wenn ihr mir Brandopfer und eure Gaben darbringt, so nehme ich’s nicht gnädig auf […]. Hinweg von mir mit dem Geplärre deiner Lieder; das Rauschen deiner Harfen mag ich nicht hören! Möge vielmehr Recht sprudeln wie Wasser, und Gerechtigkeit wie ein nimmer versiegender Bach!» (Amos 5,21 ff)
Heisst das, wir sollen gar nicht Weihnachten feiern? Nicht singen, schenken und schlemmen? Nein, natürlich nicht. Wir sollen Weihnachten feiern und geniessen. Aber gleichzeitig soll der Sinn von Weinachten nicht vergessen werden. Wir feiern die Geburt Jesu. Er hat sein ganzes Leben danach ausgerichtet, den Schwachen und Verstossenen zu helfen. Dies hat er nicht von oben hinab gemacht. Er ist hinabgestiegen und den Menschen auf Augenhöhe begegnet – auch den Schwachen und Verstossenen. Aus dem Kreis der Siechen, der Bettler, der Zöllner und Prostituierten kamen seine engsten Freunde und Weggefährten.
Das schönste Weihnachten ist jenes, das wir im Bewusstsein feiern, dass wir das Jahr hindurch nach dem Vorbild Jesu gelebt haben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen schöne und besinnliche Weihnachten und im neuen Jahr nur das Beste!
■ Jonas Sagelsdorff Verbandssekretär KAB Schweiz
Liebe Frauen und Männer der KAB Seit fast vier Jahren darf ich nun bereits Euer aller Verbandssekretär sein und dem Vorstand der KAB Schweiz mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dieses Jahr kam es zum ersten Mal in dieser Zeit zu grossen Veränderungen innerhalb des Verbandes.
Hans Gisler, Werner Schwarzer und Armin Hürner, die unseren Verband in den vergangenen Jahren geleitet haben, sind auf die vergangene GV zurückgetreten. Zum Glück konnten wir einen würdigen Ersatz finden. Die Präsidenten der fünf Kantonalverbände übernehmen als Kollegium die Führung der KAB Schweiz.
Sie übernehmen keine leichte Aufgabe. Es ist leider eine Realität, dass die KAB seit langem immer kleiner wird. Gleichzeitig ist sie aber nach wie vor wichtig. In der Schweiz fallen wieder immer mehr Menschen durch die sozialen Netze. Auch weltweit gibt es viel Ungerechtigkeit. Unsere christlichen Werte fordern uns hier zum Hinschauen und Analysieren auf und lassen uns zur Tat schreiten.
Wir haben auch viel Grund optimistisch zu sein. Unser neues Vorstandsmitglied Franz Dahinden hat bei seiner Antrittsrede an der GV richtig bemerkt, dass wir nicht immer nur nach den Jungen schreien müssen. Noch nie war die Masse der Rentner so gross wie heute. Noch nie waren die Rentner so fit und tatkräftig wie heute.
Hier müssen wir ansetzen und diese Generation auffordern, sich uns anzuschliessen – dort hinzuschauen, wo die Menschen unsichtbar sind – darüber nachzudenken, wieso die Welt so ist, wie sie ist – und sie zu einem besseren Ort für die Schwächsten zu machen. Also lasst uns die KAB gemeinsam in die Zukunft tragen und nie aufhören, für die Schwachen und Benachteiligten unserer Welt einzustehen!
■ Jonas Sagelsdorff Verbandssekretär KAB Schweiz
In meinen über 20 Jahren als Religionslehrer haben mich immer wieder Geschichten, Bilder und Vergleiche fasziniert, mit denen Jesus seine Lehre den Menschen der damaligen Zeit verständlich machen wollte. Eine meiner Lieblingsgeschichten ist der Bericht des Evangelisten Lukas über den reichen Fischfang am See Genezareth. Lukas erzählt von Petrus und seinen Fischerkollegen, die als erfahrene Fischer die ganze Nacht über gefischt und nichts gefangen haben. Am andern Morgen trifft Jesus auf die enttäuschten Fischer und fordert sie auf, nochmals auf den See hinauszufahren und das Netz auszuwerfen.
«Wir sind erfahrene Fischer und wissen, dass nur in der Nacht gefischt werden kann. Am Tag ist es hell und heiss und die Fische ziehen sich in Tiefe des Sees zurück, wo es kühler ist. Dieser Jesus ist ein Zimmermann, was will der schon vom Fischen verstehen!» denkt sich Petrus. Jesu Forderung verwirrt ihn, aber etwas im Auftreten dieses Menschen ermutigt ihn und seine Kollegen trotzdem nochmals hinauszufahren. Und sie haben Erfolg.
Geht es uns nicht oftmals auch so. Wir mühen uns erfolglos ab, so wie wir es gelernt oder durch die Tradition überliefert bekommen haben. Wir wagen es nicht, es einmal ganz anders zu versuchen. Wir haben Angst, uns vor den Mitmenschen mit unserem unprofessionellen Handeln lächerlich zu machen. Gerade in Zeiten des Misserfolgs und wenn unsere Erwartungen trotz persönlicher Anstrengungen nicht erfüllt werden , will uns Jesus ermuntern, es nochmals zu versuchen!
So wünsche ich euch allen den Mut, euch wie Petrus auf das Wagnis einzulassen und im Vertrauen auf Jesu Wort etwas ganz Verrücktes zu wagen, entgegen den Gesetzen von Vernunft und Logik, einfach der Stimme des Herzens folgend. ■
Hans Gisler, Präsident KAB Schweiz
ALS ARBEITNEHMER:INNEN STEHEN WIR FEST ZU UNSEREM AUFTRAG- "KÄMPFEN, KÄMPFEN, KÄMPFEN UND STETS WIDERSTEHEN".
Wir dachten, wir wären aus der Gesundheitskrise heraus, wenn wir am Tag der Arbeit demonstrieren. Aber hier sind wir, immer noch unter dem Joch dieser Pandemie, die unser gemeinsames Haus Erde verzehrt, und kämpfen um unsere Erhaltung.
Der 1. Mai ist eine unauslöschliche Botschaft. Wir kämpfen nicht nur gegen ein weltweit zerstörerisches Virus, sondern auch gegen eine spaltende Strömung, die den Vorrang der Arbeit schmälert. Dieser soziale und persönliche Wert, der die Würde jedes Einzelnen hervorhebt, muss in den Herzen und Staaten als Maßstab der Menschlichkeit immer hochgehalten werden.
Werden wir den Verfall der von den Vorfahren hinterlassenen Werte mit ansehen?
Werden wir in der Lage sein, über die Würde der Armen und Ausgegrenzten zu wachen, die ständig entblößt werden, die vor den Solidaritätskaufhäusern, den "Restaurants des Herzens", oder bei der Verteilung von Lebensmittelpaketen und Solidaritätsschecks Schlange stehen?
Werden wir in der Lage sein, uns mit den Arbeitnehmern:innen wirtschaftlicher Ausbeutung zu widersetzen?
Die Corona-Pandemie hat uns immer noch fest im Griff. Sie beeinflusst nicht nur unser Leben, sondern auch unser soziales Umfeld und das Wirken unserer KAB. Leider wurden geplante KAB-Aktivitäten abgesagt und über ein Ende kann nur spekuliert werden. Eines lehrt uns die Pandemie und öffnet hoffentlich für die Zukunft unsere Augen, dass es nicht immer nur aufwärts gehen kann, und wir uns wieder vermehrt auf die Grundwerte besinnen müssen.
Statt Egoismus und Konkurrenzdenken, mehr Gemeinsamkeit und Miteinander! Statt zunehmender Spaltung, mehr soziale Gerechtigkeit und sozialer Ausgleich! Statt ICH-Werte, mehr sozialethisch christliche Grundwerte!
Reichen wir uns die Hände, verbinden wir unsere gemeinsamen Werte, stehen wir gemeinsam für diese, unsere Werte ein. ■
Werner Schwarzer
Vize-Präsident KAB Schweiz
Liebe Frauen und Männer der KAB,
Das Jahr 2020 war ein schwieriges Jahr. Die Welt wurde von einer Pandemie getroffen. In solchen Zeiten sind Vereine wie die KAB besonders wich-tig. Sie können den Menschen Halt geben und vor Ort tatkräftig helfen. Gleichzeitig fällt es aber auch schwer, diese Verantwortung wahrzu-nehmen, denn es gelten Kontaktbeschränkun-gen und die meisten unserer Mitglieder gehören nur schon vom Alter her in die Risikokategorie.
Viele Veranstaltungen und Aktionen mussten abgesagt werden, so-wohl in den Sektionen wie auch im Zentralverband. Auch wenn sie nicht spurlos an uns vorbeigeht, bin ich stolz und dankbar, wie die KAB auch diese Krise meistert. Von vielen von Ihnen habe ich Bei-spiele gehört, wie Sie als Sektion oder als Einzelpersonen aktiv wurden.
Besonders berührt hat mich die Geschichte einer KAB-Frau, die während des Lockdowns eine ältere Freundin bei sich aufnahm. Sie konnte nicht nur helfen. Die beiden Frauen haben die gemeinsame Zeit auch in vollen Zügen genossen und sich gegenseitig die Ge-schichte des «Kleinen Prinzen» vorgelesen.
Nun kommen die Festtage näher. Durch die Kontaktbeschränkun-gen wird es dieses Jahr an Weihnachten mehr einsame Menschen geben als sonst. Für alle, die es schwierig haben, und auch fürein-ander in der KAB-Familie inklusive Brücke · Le pont und «ethik22», wollen wir an Heiligabend eine Kerze anzünden.Nächstes Jahr kommen neue Herausforderungen auf uns zu. Wir wollen Kraft tanken und uns besinnen, um diese dann gemeinsam angehen zu können. Ich danke Ihnen allen ganz herzlich für Ihr En-gagement in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und wün-sche Ihnen von Herzen besinnliche Weihnachten und alles Gute!
Jonas Sagelsdorff
Verbandssekretär KAB Schweiz
Im Editorial des info KAB Schweiz vom September letzten Jahres habe ich geschrieben: Viele von uns hatten auch dieses Jahr Gelegenheit, eine neue Umgebung, neue Länder kennenzulernen.
Ich hoffe, dass viele von uns auch diesen Sommer die Möglichkeit hatten, trotz Corona Ferien zu machen. Bei «neue Länder» mache ich hingegen ein Fragezeichen. Einerseits gab es für den Besuch einiger Länder Restriktionen, anderseits waren viele von uns skeptisch, überhaupt ins Ausland zu reisen. Aufgrund der vielen Informationen, die wir aus den verschiedenen Nachrichtenquellen erhielten, war die Angst vom Virus angesteckt zu werden, gross.
Aber muss es denn immer eine Auslandreise sein? Schon Goethe hat gesagt: «Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen. Denn das Glück ist immer da.» Auch in der nächsten Umgebung gibt es schöne Wanderwege oder Aussichtspunkte, die wir nur vom Hörensagen kennen. Selber haben wir sie noch nie besucht. Jetzt besteht die Gelegenheit dazu.
Das Glück konnte aber auch ein Wegfall von Stress, eine Arbeitsumstellung sein. Es fanden weniger Sitzungen statt, Videokonferenzen sind oft kürzer als persönliche Sitzungen. Aber auch der Wert der Familie wurde neuentdeckt. Der Zusammenhalt wurde grösser, man hatte Zeit Gespräche zu führen, mit den Kindern zu Hause etwas zu machen. Und somit zurück zu Goethe: Ich hoffe, dass möglichst viele nicht wegen, sondern dank Corona wieder gelernt haben, das Glück zu ergreifen.
■ Armin Hürner
Zentralvorstand KAB Schweiz
Wenn nichts mehr ist, wie es einmal war.
Die Corona-Krise zeigt einmal mehr die Verletzlichkeit einer globalisierten Welt. Wichtige Konsumgüter, Medikamente oder Lebensmittel werden knapp, weil sie irgendwo an einer Grenze zurückgehalten werden. Menschen wird die Aus- oder Einreise in ein anderes Land verwehrt, weil plötzlich Grenzen geschlossen waren. Menschenansammlungen werden verboten und Versammlungen abgesagt. Und Menschen sterben einsam.
Ferien machen und gerne wieder nach Hause kommen. Viele von uns hatten auch dieses Jahr Gelegenheit, eine neue Umgebung, neue Länder kennenzulernen.
Wenn wir uns für ein Reiseziel entschieden haben, gilt es die Ferien zu planen. Je nach Veranlagung will der eine die Reise bis ins letzte Detail planen. Das Resultat: der Stress aus dem Arbeitsalltag wird in die Ferienzeit mitgenommen.
Andere haben das Glück, den Alltagsstress zuhause zu lassen und in den Ferien weitgehend abzuschalten. Diese geniessen das Kennenlernen von neuen Kulturen und Menschen und versuchen sich auf Neues einzulassen. Und wenn etwas nicht ganz so abläuft, wie sie es sich von zuhause aus gewohnt sind, akzeptieren sie es trotzdem, schlimmstenfalls mit Zähneknirschen.
Aber beide Gruppen von Urlaubern haben – so hoffe ich es mindestens – eines gemeinsam: Wenn sie wieder zurückkommen, nehmen sie meistens nur die positiven Erinnerungen mit. Das negative wird rasch vergessen – man konnte es nicht ändern, hat es aber überlebt.
Wichtig ist, dass wir von schönen Erinnerungen zehren können. Es kann sich um kleine, persönliche Begegnungen handeln, ein Lächeln von einem unbekannten Menschen, von welchem wir vielleicht nicht einmal die Sprache verstehen. Und deshalb sollten wir immer daran denken: Wenn wir die Schweiz verlassen, sind auch wir Ausländer.
So wünsche ich: erinnert euch nur der positiven Eindrücke. Und gebt, was ihr gerne erhalten würdet. ■
Armin Hürner
Zentralvorstand KAB Schweiz
In dieser Ausgabe berichten wir von unserer Generalversammlung wo eine Namensänderung in "KAB Schweiz - Christliche Sozialbewegung", davon wie Brücke · Le pont in Lateinamerika neue Perspektiven für Hausangestellte schafft und Thomas Wallimann vom Sozialinstitut "ethik22" berichtet von den Zusammenhängen zwischen Christentum, Arbeit und Geld.
„Die Arbeit ist eine wesentliche Säule persönlicher Identität und gesellschaftlich der ´Dreh- und Angelpunkt der sozialen Frage´“, sagt Johannes Paul II. in der Enzyklika Laborem Exercens. „Dennoch ist heutzutage die Auseinandersetzung mit dem Thema Arbeit überhaupt nicht modern, ja sie wird geradezu vernachlässigt, auch in der Kirche“, sagte Mag.a Anna Wall-Strasser, die am vergangenen Wochenende auf der Bundeskonferenz der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung Österreich in Graz einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt wurde.
„Es stehen riesige Herausforderungen an. Viele Menschen können von ihrer Arbeit nicht mehr leben, – man denke an die Prekarisierung – das Tempo und der Druck steigen immer mehr“, sagte Anna Wall-Strasser, bis vor kurzem Leiterin der Betriebsseelsorge Oberösterreich.
„Die rasch fortschreitende Digitalisierung verändert die Arbeitswelt bereits so massiv, dass hier aus Sicht der KAB dringend die sozialen Auswirkungen und die davon betroffenen Menschen in den Mittelpunkt gestellt und entsprechende Maßnahmen der Begleitung gesetzt werden müssen“, so Wall Strasser. Die KAB stehe für „GUTE ARBEIT. Sie motiviert Menschen, sich in ihren Arbeitsverhältnissen in diesem Sinne zu engagieren, und fordert wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen dafür ein. Arbeitswelt muss menschengerecht sein“, bekräftigt Anna Wall-Strasser auch auf Basis des Sozialhirtenbriefes der österr. Bischöfe (1990) und des ökumenischen Sozialworts (2003), die eine Selbstverpflichtung der Kirchen beinhalten, sich aktiv in die Themen Mensch und Arbeitswelt einzubringen.
Anna Wall-Strasser ist Theologin und war 36 Jahre in der Diözese Linz zunächst als Betriebsseelsorgerin, dann als Leiterin des Bildungshauses Betriebsseminar und schließlich als Referentin und später Leiterin der Betriebsseelsorge Oberösterreich tätig. Mit November 2018 trat sie in den Ruhestand. Ihr ehrenamtliches Engagement geht aber auch in der Pension weiter. So ist sie Obfrau der Arbeitslosenstiftung B7 in Linz und nun, neu zwar, aber doch Zeit ihres Berufslebens inhaltlich eng verbunden, in der KAB Österreich engagiert.
Der bisherige KABÖ-Vorsitzende Philipp Kuhlmann wurde für seine Tätigkeit in den letzten 3 Jahren herzlichst bedankt. Mit ihm und Reinhold Grausam (OÖ) als stv. Vorsitzenden, sowie dem geistlichen Assistenten Fritz Krull (Wien) bleibt ein bewährtes Team bestehen. Bedankt für ihr tatkräftiges Engagement als stv. Vorsitzende in den letzten Jahren wurden Margit Savernik aus OÖ und Johannes Labner aus der Steiermark.
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