Mit einer deutlichen Forderung nach einem Mindestlohn von 13,44 Euro pro Stunde hat sich die KAB Deutschlands auf den bundesweiten 1-Mai-Feiern positioniert.

Bereits im Vorfeld hatte Augsburgs Diözesanpräses und Betriebsseelsorger Erwin Helmer in der ARD-Sendung „Hart aber fair“ die Spaltung der Gesellschaft aufgezeigt und Einblicke gegeben, wie der gesetzliche Mindestlohn unterlaufen wird und dass derzeit 8,84 Euro nicht zum Leben reichen. Er unterstrich die Forderung nach einem Brutto-Stundenlohn von 13,44 Euro.

Der unzureichende „Lohn der Arbeit“ stand auch im Mittelpunkt der Diskussionsveranstaltung, die der KAB Diözesanverband Mainz gemeinsam mit der Betriebsseelsorge und Kolping am Vorabend nach einer Messfeier mit Bischof Peter Kohlgraf veranstaltete. Prof. Stefan Sell machte in seinem Vortrag deutlich, dass mit dem Niedriglohnbereich die Altersarmut vorprogrammiert ist.

KAB-Sekretär Mohr: Mehr Kontrollen beim Mindestlohn

In Limburg betonte KAB-Diözesansekretär Martin Mohr auf der 1-Mai-Veranstaltung des DGB, dass „die Digitalisierung von Wirtschaft und Arbeitswelt nicht zur Versklavung von Millionen Arbeitnehmern führen“ darf. Denn es gibt noch immer über zwei Millionen Arbeitnehmer, denen der zustehende Mindestlohn verwehrt wird. Er forderte die Politik auf, die Mindestlohn-Kontrollen zu verstärken und Rahmenbedingungen für eine menschenwürdige gestaltete Wirtschafts- und Arbeitswelt 4.0 zu schaffen.

Etl: Menschen brauchen planbare Arbeitszeiten

KAB-Bundesvorsitzende Maria Etl hatte am 1. Mai in einem Interview im Kölner Dom-Radio die fehlende soziale Absicherung von Klick- und Crowdworker und die entgrenzende Arbeitszeiten beklagt. "Auf jeden Fall sollte die Arbeitszeit planbar und existenzsichernd sein. Man muss so viel Geld verdienen können, damit man auch gut davon leben kann. Das bedeutet auch einen Mindestlohn von 13,44 Euro", so Etl

In einem Aufruf zum 1.Mai hatte die KAB Deutschlands unter dem Schlagwort: „Jetzt“ Digitale Arbeitswelt menschenwürdig gestalten!“ neben der Forderung nach einem höheren Mindestlohn auch die Forderung nach mehr Mitbestimmung und geregelten Arbeitszeiten eingesetzt. In Ravensburg im Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart setzte sich die AKB für eine bessere Pflege ein. Manfred Heeb, Vorsitzender des DGB-Oberschaben warb für eine KAB-Mitgliedschaft. „Die KAB setze auf der Basis der Katholischen Soziallehre wichtige politische Impulse, wie aktuell mit ihrem Einsatz für faire Handelsverträge“, so Heeb, der anschließend die KAB-Mitgliedschaft unterschrieb.

Bundesweit hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) auf über 500 Veranstaltungen unter dem Motto „Solidarität, Vielfalt und Gerechtigkeit“ aufgerufen. Gut 350.000 Menschen beteiligten sich an den Veranstaltungen.

Das Interview von Bundesvorsitzende Maria Etl finden sie unter:

www.domradio.de/themen/soziales/2018-05-01/katholische-arbeitnehmerbewegung-fordert-ausbau-der-arbeitsrechte

 

source: http://kab.de