Im Editorial des info KAB Schweiz vom September letzten Jahres habe ich geschrieben: Viele von uns hatten auch dieses Jahr Gelegenheit, eine neue Umgebung, neue Länder kennenzulernen.
Ich hoffe, dass viele von uns auch diesen Sommer die Möglichkeit hatten, trotz Corona Ferien zu machen. Bei «neue Länder» mache ich hingegen ein Fragezeichen. Einerseits gab es für den Besuch einiger Länder Restriktionen, anderseits waren viele von uns skeptisch, überhaupt ins Ausland zu reisen. Aufgrund der vielen Informationen, die wir aus den verschiedenen Nachrichtenquellen erhielten, war die Angst vom Virus angesteckt zu werden, gross.
Aber muss es denn immer eine Auslandreise sein? Schon Goethe hat gesagt: «Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen. Denn das Glück ist immer da.» Auch in der nächsten Umgebung gibt es schöne Wanderwege oder Aussichtspunkte, die wir nur vom Hörensagen kennen. Selber haben wir sie noch nie besucht. Jetzt besteht die Gelegenheit dazu.
Das Glück konnte aber auch ein Wegfall von Stress, eine Arbeitsumstellung sein. Es fanden weniger Sitzungen statt, Videokonferenzen sind oft kürzer als persönliche Sitzungen. Aber auch der Wert der Familie wurde neuentdeckt. Der Zusammenhalt wurde grösser, man hatte Zeit Gespräche zu führen, mit den Kindern zu Hause etwas zu machen. Und somit zurück zu Goethe: Ich hoffe, dass möglichst viele nicht wegen, sondern dank Corona wieder gelernt haben, das Glück zu ergreifen.
■ Armin Hürner
Zentralvorstand KAB Schweiz