KVW stärkt den Blick auf das Soziale und die Benachteiligten
Das Jahr 2016 hat gezeigt, wie eng vernetzt das Leben aller Menschen ist. Deshalb hat der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) wiederholt davor gemahnt, keine neuen Grenzen hochzuziehen und das Land nicht nach außen abzuschotten. „Wir leben in einer globalisierten, vernetzten Gesellschaft, eine Verschließung nach außen ist nicht möglich und vor allem nicht sinnvoll“, sagt KVW Landesvorsitzender Werner Steiner. Steiner sieht eine der Hauptaufgaben des KVW darin, andere Sichtweisen vorzubringen, eine mahnende Stimme zu sein und meinungsbildend sich einzubringen.
Kritische und konstruktiv, so wie es im aktuellen Jahresthema heißt, wird der KVW sich auch in diesem Jahr zu Wort melden. „Das Thema der Einwanderung und die Flüchtlinge werden uns noch länger begleiten“, ist Steiner überzeugt. Der Angst, die viele Menschen spüren, müsse mit positiven Ansätzen und Hausverstand begegnet werden. Auf keinen Fall dürfe sie durch Falschmeldungen und Halbwahrheiten weiter geschürt werden. „Das Vertrauen auf die Rechtsstaatlichkeit und in die Humanität der Menschen könne eine positive Einstellung erzeugen. Wenn sich diese in den Köpfen der Menschen festigt, ist ein erster, wichtiger Schritt getan“, findet Landesvorsitzender Steiner.
Viele der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KVW engagieren sich für die Flüchtlinge und Einwanderer. Sie organisieren Treffen, Diskussionsrunden, betätigen sich als freiwillige Sprachlehrer, organisieren Besichtigungen und bringen sich meinungsbildend ein, wenn es um die Unterbringung von Flüchtlingen geht.
Die Sozialpolitik kann einen Beitrag leisten, dass die Menschen mit etwas mehr Vertrauen und weniger Angst in die Zukunft blicken. Wir leben in einem Land mit einem hohen Wohlstand. Dies müsste doch ein Ansporn sein, das Soziale als etwas Positives zu sehen, meint KVW Landesvorsitzender Steiner. „In der Sozialpolitik sollte nicht in erster Linie das Quantitative, also das Geld, im Vordergrund stehen, sondern es ist eine Frage der Sichtweise, der Haltung, der Einstellung dazu“, sagt Steiner. Und diese sollte positiv sein, sollte nichts mit Neid, Scham oder Ausgrenzung zu tun haben.
Sozialpolitik darf sich nicht an volkstumspolitischen Kriterien orientieren. Die Stärke einer Volksgruppe oder die Anzahl der Ausländer im Land darf nie das Kriterium für die Vergabe sozialer Leistungen sein. Das einzige Kriterium, das zählt, ist der Bedarf, die Bedürftigkeit.
In diesem Jahr soll das neue Gesetz zu „Raum und Landschaft“ verabschiedet werden. Dem KVW ist es ein Anliegen, dass ein Stadt-Land-Gefälle verhindert wird. Im ländlichen Raum braucht es Infrastrukturen und Arbeitsplätze, er ist mehr als ein Erholungsraum für die städtische Bevölkerung. In Südtirol wurde in den vergangenen Jahrzehnten eine Landflucht verhindert, die Peripherie wurde gestärkt. „Dies war für die Entwicklung in unserem Land enorm wichtig, deshalb soll auch im neuen Gesetz zu Raum und Landschaft die Stärkung des ländlichen Raumes zentrales Thema sein“, fasst Werner Steiner die Diskussionen im KVW Koordinierungsausschuss zusammen.
Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft müssen so gestaltet werden, dass die Balance zwischen Wirtschaften, Umweltverträglichkeit und dem Sozialen erhalten bleibt. So wichtig die Wirtschaft für den Wohlstand im Lande ist, die Umwelt und das Soziale sind ebenso wichtig und ohne dem einen verliert auch das andere.
Source: KVW Südtirol : http://www.kvw.org/de/aktuelles/herausforderungen-im-jahr-2017-02012017/
Brüssel, 3. Mai 2016. Die Geschichte der katholischen Lehrschreiben seit „rerum norvarum“, der "Mutter" der Sozialenzykliken, ist eine ständige Antwort auf die Herausforderungen, beziehungsweise auf die Zeichen der Zeit.
Aus Anlass des 125.Jahrstages von „Rerum Novarum“ hatte die Europäische Bewegung Christlicher Arbeitnehmer (EBCA) und die Europäische Bischofskoinferenz (COMECE) eine internationale Fachtagung „Die katholische Sozialverkündigung als Maßstab für ein soziales und ökologisches Gemeinwohl“ in Brüssel ausgerichtet.
„Angesichts von Panama-Papers, Steuerflucht und Klimawandel ist die Frage der Gemeinwohlorientierung aktueller denn je“, erklärte EBCA-Präsident Otto Meier zum Auftakt der dreitägigen Veranstaltung.
Befasse sich Rerum Novarum mit der sozialen Frage des 19. Jahrhunderts und fordere eine gerechte Verteilung, um ein „gutes Leben für alle“ zu erreichen, so beschäftige sich Populorum Progresso mit der universellen Gleichheit zwischen den Ländern des Südens und des Nordens, so Prof.em. Friedhelm Hengsbach. "Laudato si" setze mit dem „Gemeinsamen Haus“ den Menschen beziehungsweise die Menschheit insgesamt ins Verhältnis mit Tier, Pflanzen, der gesamten Schöpfung. Papst Franziskus stelle die Machtfrage. Die „Erdengüter“ gehörten nicht jenen, die sie für private Gewinne ausbeuten, sondern allen Menschen. „Rohstoffe und Ressourcen sind globale Gemeinschaftsgüter“, so Hengsbach.
Landesversammlung des KVW, Flüchtlinge und Grenzzaun
Die Landesversammlung des Katholischen Verbands der Werktätigen (KVW) stand unter dem Motto „Konstruktiv, kritisch gestalten“. KVW Landesvorsitzender Werner Steiner erinnerte an die ureigenen Aufgaben der Sozialbewegung: der KVW „entstand aus dem Ruf nach Gerechtigkeit, nach Bewahrung der Schöpfung, nach Frieden unter den Volksgruppen“. Daran können sich die 3000 Ehrenamtlichen in den 250 Ortsgruppen auch heute noch orientieren. Werner Steiner machte den anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Ortsgruppen aus dem ganzen Land Mut, die Themen aus christlicher Sicht zu beleuchten und einen wachen Sinn für die Mitmenschen einzufordern.
„Eine noch nie dagewesene Herausforderung trifft uns mit den Flüchtlingen“, sagte Steiner. KVW Ortsgruppen und Bezirke nehmen diese Herausforderung an, sind bereit einen Teil der Verantwortung mitzutragen.
Die Sensibilisierungskampagne des KVW Bezirks Bozen mit der Wanderausstellung „Wir in Südtirol“ empfing die Besucher schon vor dem Waltherhaus. Die Aufsteller, die zum Nachdenken anregen sollen, stellen den Menschen in den Mittelpunkt, egal ob Einheimischer, Zugezogener oder Flüchtling, es geht um Hobbies, Vorlieben, Gemeinsamkeiten.
Werner Steiner appellierte an die Politik, sich beim Thema Flüchtlinge nicht mit einfachen Lösungen zufrieden zu geben. „Es ist nicht leicht, in dieser Situation die richtigen Lösungen parat zu haben. Ich finde, dass die Politik noch große Anstrengungen auf sich nehmen muss“, richtete der KVW Landesvorsitzende mahnende Worte an die anwesenden Gäste.
Die KAB Deutschlands spricht sich in ihrem Mai-Aufruf für eine menschenwürdige Arbeit aus. Dies beinhaltet einen Mindestlohn von 12,50 Euro, den Einstieg in die 30-Stunden-Woche, den Sonn- und Feiertagsschutz sowie ein Ende der ausbeuterischen Leiharbeit durch Werkverträge.
"Die menschenwürdige Arbeit ist uns ein zentrales Anliegen zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit", so Bundespräses Johannes Stein. Er ruft die Frauen und Männer in der KAB Deutschlands auf, sich an den Mai-Feiern der Gewerkschaften zu beteiligen und sich gegen die zunehmende Sonn- und Feiertagsarbeit auszusprechen.
Stein erinnert an die Ursprünge des 1. Mai, als 1886 amerikanische Arbeiter in Chicago für einen Acht-Stunden-Tag kämpften und einige sogar ihr Leben verloren. "Der Tag der Arbeit, der dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, muss auch das Recht der Arbeitnehmer auf einen arbeitsfreien Sonntag im Blick haben. Wir müssen uns gegen die Versuche vieler Unternehmer wehren, jegliche Zeitsouveranität für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu kappen, diese dem Konsum, der wirtschaftlichen Verwertung und der Profitmaximierung zu opfern!"
Neben der Teilnahme an den bundesweiten Mai-Feiern stellt die KAB auch für die Gottesdienste rund um den Tag der Arbeit Materialien, so eine Gottesdienstvorlage, bereit, um das Thema menschenwürdige Arbeit und den Sonn- und Feiertagsschutz in die Gottesdienste einzubringen.
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